Ginkgo, ginko (Ginkgo biloba)
Pflanze in 14 cm Topf
Der Gingkobaum wird oft auch als lebendes Fossil bezeichnet, Ginkgophyta (Ginkgopflanzen) gibt es bereits seit dem Unterperm (ca. vor 290 Millionen Jahren). Heute ist der Gingko biloba der einzige noch existierende Vertreter der Gingkophyta. Gingkos, aufgrund der typischen Blattform auch Fächerbaum genannt, stammen aus Ostasien und wurden vor ca. 1000 Jahren als Tempelbäume in China, Japan und Korea kultiviert, um 1730 wurde er von den Holländern als Zierbaum nach Europa gebracht. Ginkos, die bis zu 1000 Jahren alt werden können gelten in Asien auch als Symbol der Hoffnung, der Harmonie und der Lebensenergie. In Hiroshima ging der dortige Gingko Tempelbaum während der Atombombenexplosion 1945 in Flammen auf, trieb aber im selben Jahr wieder aus. Der Ginkgo ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch), es existieren also männliche und weibliche Pflanzen, die Geschlechtsreife wird aber erst nach ca. 30 Jahren erreicht. Gingkobäume lassen sich auch als Bonsaipflanze kultivieren, dazu wird aber häufig die kleinblättrige Zuchtsorte Tubifolia verwendet.
Boden: Gingkobäume sind recht anspruchslos in Bezug auf den Boden, auch sind sie unempfindlich gegenüber Luftschadstoffen und werden deshalb gerne als Straßenbäume gepflanzt, wobei es sich aber fast ausschliesslich um männliche Exemplare handelt (stecklingsvermehrt), da die Früchte im Herbst einen sehr rutschigen und übelriechenden Schleim hinterlassen. Probleme mit Insektenfraß, Pilzen, Bakterien und Viren hat der Baum nicht.
Licht: Halbschatten bis Sonne.
Vermehrung: über Stecklinge langwierig und Vermehrung über Samen. Die Samen müssen kältestratifiziert werden, auch ist ein Anrauen der Samen mit Schleifpapier für den Keimerfolg hilfreich. Eine weitere Methode ist die Samen ca. 30 cm tief im Garten den Winter über zu vergraben, im Frühjahr dann ausgraben mit lauwarmen Wasser behandeln und dann ab Ende April ca. 3 cm tief an Ort und Stelle zu pflanzen.
Überwintern: Am besten am Standort Temperaturen bis -30 Grad werden gut vertragen, der Baum verliert im Herbst seine Blätter. Junge Gingkobäume sind aber noch frostempfindlicher und solten mit reisig geschützt werden.
Verwendung:
In der Küche: Die gerösteten Samen werden in Japan gerne als Snack serviert. Geröstete und gehackte Kerne dienen auch als Gewürz in der asiatischen Küche. Heiltee aus den Blätter.
Im Haushalt:
Gingkoblätter zwischen Buchseiten halten Insekten fern.
Medizin: Gingkoextrakte sind in mittlerweile in vielen Arzneimitteln enthalten, da diese noch nicht künstlich herstellbar sind wurden in den USA große Gingko Plantagen angelegt. Belegt ist die durchblutungsfördernde und antioxidative Wirkung der Blätter und Samen. Eingesetzt wird der Gingko häufig zur Verbesserung der Gedächtnisleistung (bei Demenz und Alzheimer). In der chinesischen Medizin hat der Gingko ebenfalls eine lange Tradition. Gingkofrüchte können aber auch Allergien auslösen.